Über den Krankenhausspiegel

Qualität, Offenheit und Vertrauen

Der Bremer Krankenhausspiegel ermöglicht Patienten und ihren Angehörigen sowie einweisenden Ärzten einen tiefen Einblick in die Qualität ihrer Arbeit. Dabei geht es ihnen in erster Linie darum, durch große Offenheit und eine laienverständliche Darstellung das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Bremer Gesundheitsversorgung zu stärken.

Ein Ziel: Steigerung der Qualität

Gleichzeitig verfolgen die Kliniken das Ziel, durch den Vergleich untereinander die Qualität der Krankenversorgung auf das höchstmögliche Niveau zu steigern und anzugleichen, so dass jede Patientin und jeder Patient weiterhin mit der Gewissheit in Krankenhäuser des Landes Bremen gehen kann, dort bestmöglich versorgt zu werden.

19 Krankheitsbilder und Behandlungsverfahren

Es wurden 19 Krankheitsbilder und Behandlungsverfahren, davon 4 aus der Herz-Chirurgie, ausgewählt, die aufgrund ihrer Häufigkeit auf besonderes Interesse in der Bevölkerung stoßen. 15 der medizinischen Leistungsbereiche gehören zur gesetzlich vorgeschriebenen externen stationären Qualitätssicherung und werden jährlich von unabhängiger Seite geprüft – auf diese beziehen sich die folgenden Verfahrensbeschreibungen. Die Teilnahme der Krankenhäuser an den Qualitätssicherungsverfahren in der Schlaganfallversorgung und in der Versorgung von Schwerverletzten ist freiwillig. Auch hier werden die Qualitätsergebnisse und Leistungsdaten von externen neutralen Einrichtungen geprüft. Außerdem werden Qualitätsergebnisse und Strukturdaten aus den Bereichen Altersmedizin und Psychiatrische Behandlungen veröffentlicht, die von den Kliniken sorgfältig zusammengestellt und überprüft werden.

Eingeschränkte Vergleichbarkeit

Die hier im Krankenhausspiegel veröffentlichten Daten geben jedoch nicht immer die Qualität einer Klinik exakt wieder. Der Grund ist, dass bei vielen Qualitätsmerkmalen die so genannte Risikoadjustierung, also die Berücksichtigung von Risikopatienten, nur unzureichend erfolgt. So wird bei der Auswertung nicht oder nur zum Teil berücksichtigt, ob eine Klinik z.B. besonders viele schwerkranke Patienten oder einen höheren Prozentsatz an älteren Patienten mit schweren Vorerkrankungen behandelt als andere. Kliniken mit solchen Patientengruppen erreichen bei einzelnen Qualitätsmerkmalen zum Teil schlechtere Werte als andere. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie eine schlechtere medizinische Versorgung bieten.

Manchmal scheinbar schlechtere Ergebnisse

Patienten sollten bei der Wahl einer Klinik die in den Schaubildern gezeigten Zahlen nicht zum einzigen Auswahlkriterium machen. Ein auffälliges Ergebnis in einem Bereich für eine Klinik muss nicht zwangsläufig heißen, dass dort die Behandlungsqualität schlecht ist. Denn einige Kliniken haben sich auf besonders komplizierte Fälle spezialisiert, bieten besondere Behandlungsmethoden, oder sie behandeln viele alte und schwerkranke Patienten. Daher können hier im Vergleich die Ergebnisse scheinbar schlechter ausfallen als bei Kliniken, die in der Regel jüngere und gesündere Patienten versorgen.

Begründete Abweichungen möglich

Selbst bei bester medizinischer und pflegerischer Versorgung kann es zu Abweichungen vom Zielbereich für gute Qualität oder zu schicksalhaften Ereignissen kommen, die nicht zu verhindern sind. Dies kann zu scheinbar auffälligen Ergebnissen führen. In den Erläuterungen unter den Schaubildern bei den einzelnen Qualitätsmerkmalen werden solche Abweichungen erklärt, z.B. nach Prüfung durch die Fachgremien als gut begründete Einzelfälle oder rechnerische Abweichungen, die die medizinische Qualität nicht beeinträchtigen. Es handelt sich häufig um Einzelfälle, die durch Zufall bedingt sind.

Probleme mit der Dokumentation

Auch können Dokumentationsprobleme in den Kliniken dazu führen, dass Ergebnisse auffällig sind, obwohl die Patientenversorgung medizinisch einwandfrei auf hohem Niveau durchgeführt wurde. Sie wurde in solchen Fällen nur nicht korrekt beschrieben.

Bitte bedenken Sie auch, dass die hier dargestellten Ergebnisse angesichts hunderter verschiedener Erkrankungen, die täglich in den Krankenhäusern behandelt werden, nur einen kleinen Ausschnitt aus der Leistungsfähigkeit der Kliniken zeigen.

Unterstützt werden die Krankenhäuser des Landes Bremen bei diesem außergewöhnlichen Projekt von der Ärztekammer Bremen, der Techniker Krankenkasse und der Verbraucherzentrale Bremen.