Behandlungsmöglichkeiten

Von der Beratungsstelle bis zur vollstationären Behandlung in einer Klinik übernehmen die Krankenhäuser im Land Bremen viele Aufgaben im Bereich der Psychiatrie, Psychosomatik und der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Hier ein Überblick über die Beratungs- und Behandlungsangebote der Krankenhäuser, die Menschen mit psychischen Belastungen, Störungen und Erkrankungen in Anspruch nehmen können.

Wenn Sie unter psychischen Belastungen leiden, die jedoch kein Notfall sind, wenden Sie sich bitte an den Sozialpsychiatrischen Dienst oder die Psychiatrischen Institutsambulanzen in Ihrem Stadtgebiet. Die Notaufnahmen der Kliniken sind schweren Krisen- und Notfällen vorbehalten.

In der Stadt Bremen gibt es über das gesamte Stadtgebiet verteilt fünf Beratungsstellen des Sozialpsychiatrischen Dienstes, die von den Kliniken Bremen-Ost und Bremen-Nord betrieben werden, in Bremerhaven eine. Hier erhalten Erwachsene Hilfe und Beratung etwa im Zusammenhang mit Sucht, Depression und anderen psychischen Störungen und Erkrankungen sowie mit geistiger Behinderung. Die Beratungsstellen fungieren als erste Anlaufadressen und stehen auch für Notfälle bereit. Erfahrene Psycholog/innen, Therapeut/innen und Sozialarbeiter/innen übernehmen die Erstberatung, leiten passende Hilfen und Schutzmaßnahmen ein und koordinieren die Versorgungsmaßnahmen. Sie stehen auch im weiteren Verlauf immer als Ansprechpartner/innen zur Verfügung. Die Beratung ist absolut vertraulich, erfolgt auf Wunsch anonym und steht auch Angehörigen von psychisch Erkrankten offen. Zu Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre Wohnung zu verlassen, kommt der Sozialpsychiatrische Dienst nach Hause.

Beratungsstellen Sozialpsychiatrischer Dienst
Montag bis Freitag 8.30 bis 17.00 Uhr
Außerhalb der Öffnungszeiten siehe Hilfe und Beratung

Bremen-Süd Telefon (0421) 222 13 10 Buntentorsteinweg 122
Bremen-Mitte Telefon (0421) 800 582 10 Friedrich-Karl-Str. 38A
Bremen-West Telefon (0421) 222 14 10 Gröpelinger Heerstr. 104-106
Bremen-Ost Telefon (0421) 408 18 50 Osterholzer Landstr. 51
Bremen-Nord Telefon (0421) 66 06 12 34 Aumunder Heerweg 83-85
Bremerhaven* Telefon (0471) 590 26 55 Gesundheitsamt, Wurster Str. 49
KIPSY** Telefon (0421) 361 62 92 Gesundheitsamt, Horner Str. 60-70, Eingang 6

* Öffnungszeiten Bremerhaven: Montag bis Donnerstag 8.00 bis 15.00 Uhr, Freitag 8.00 bis 14.00 Uhr
** Kinder und jugendpsychiatrische Beratungsstelle

Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA) sind ein ambulantes Behandlungsangebot der Krankenhäuser für Menschen mit meist schwereren psychischen Erkrankungen, die von niedergelassenen Psychiater/innen häufig nicht umfassend betreut werden können. Es soll helfen, diese Menschen zu stabilisieren, Klinikaufenthalte zu vermeiden oder zumindest zu verkürzen. Auch in Notfall- und Krisensituationen können sich psychisch erkrankte Menschen an eine PIA wenden.

Der komplexe Hilfebedarf der Patient/innen erfordert den gemeinsamen Einsatz verschiedener Expert/innen. In einer PIA arbeiten Ärzt/innen, Psycholog/innen, Sozialarbeiter/innen und Ergotherapeut/innen nach einem einheitlichen Behandlungsplan zusammen. Sie bieten ein umfangreiches Therapiespektrum, das an die Bedürfnisse der einzelnen Patient/innen angepasst ist, z.B. psychotherapeutische Einzel- und Gruppenbehandlungen, medikamentöse Behandlung, sozialpädagogische Beratung und Unterstützung, Ergotherapie und Entspannungsverfahren. Außerdem können dort klinische Untersuchungen und psychologische Testverfahren durchgeführt werden.

 

Psychiatrische Institutsambulanzen im Land Bremen


Psychiatrisches Behandlungszentrum Nord
Aumunder Heerweg 83/85
Tel.: 0421 6606 1234 (Montag bis Freitag 8.30 bis 17.00 Uhr)
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Klinikum Bremen-Ost
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Züricher Str. 40, Haus 7
Tel.: 0421 408 1850 (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.30 Uhr)
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Psychiatrisches Behandlungszentrum Mitte
Friedrich-Karl-Straße 38 A (am Klinikum Bremen-Mitte)
Tel.: 0421 800 582 10 (Montag bis Freitag 8.30 bis 17.00 Uhr)

Psychiatrisches Behandlungszentrum Süd
Buntentorsteinweg 122 (Zentrum Buntes Tor)
Tel.: 0421 222 13 10 (Montag bis Freitag 8.30 bis 17.00 Uhr)

Psychiatrisches Behandlungszentrum West
Gröpelinger Heerstr. 104 – 106
Tel.: 0421 222 14 10 (Montag bis Freitag 8.30 bis 17.00 Uhr)

AMEOS Klinik Bremen
Rockwinkeler Landstraße 110
Tel.: 0421 4289 145 (Montag bis Donnerstag 09.00 bis 15.00 Uhr, Freitag bis 14:00 Uhr)
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Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide
Zentrum für seelische Gesundheit Bremerhaven
Bremerhaven, Hafenstraße 126–128
Tel.: 0471 299-3437 oder -3431
E-Mail
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Kinder- und jugendpsychiatrische Institutsambulanzen im Land Bremen


Klinikum Bremen-Ost
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik
Züricher Straße 40, auf dem Gelände der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Tel.: 0421 408 2677 (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.30 Uhr) 
Tel.: 0421 408-0 (16.30 bis 8.00 Uhr und Wochenenden; diensthabenden Kinder- und Jugendpsychiater verlangen)
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Klinikum Bremen-Nord
Hammersbecker Straße 228, im Nebengebäude (Haus 9) der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Tel.: 0421 6606 1012 (Montag bis Freitag 9.00 bis 14.00 Uhr)
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ARCHE Klinik
Robert-Blum-Straße 7, Bremerhaven
Tel.: 0471 924090 (Montag bis Donnerstag 9.00 bis 12.00 Uhr + 14.00 bis 16.00 Uhr, Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr)
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Psychosomatisch-psychotherapeutische Institutsambulanz im Land Bremen


Klinikum Bremen-Ost
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Züricher Straße 40
Tel.: 0421 408 2102 (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 8.00 bis 12.00 Uhr, Mi 8.00 bis 11.00 Uhr)
​​​​​​​E-Mail​​​​​​​
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BravO (Bremen ambulant vor Ort) ist eine aufsuchende Behandlung für Menschen, die eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik und länger andauernde, intensive psychiatrische Unterstützung benötigen. Die Behandlung findet im gewohnten Lebensumfeld möglichst unter Einbeziehung der sozialen Bezugspersonen der Patienten/innen statt.  Dadurch können vollstationäre Klinikaufenthalte vermieden werden.  

Das BravO-Team, das sich aus unterschiedlichen Berufsbildern zusammensetzt, kommt zu den Patient/innen nach Hause, bei Bedarf täglich, und führt dort alle notwendigen Behandlungen und Beratungen durch. Angehörige und Bezugspersonen werden auf Wunsch einbezogen. Auch in Notfall- und Krisensituationen steht das Team zur Verfügung und kann jederzeit auf die gesamte klinische Infrastruktur zurückgreifen.

BravO ist an den Kliniken Bremen-Mitte und Bremen-Ost angesiedelt und steht psychisch kranken Menschen aus diesen Stadtregionen zur Verfügung:

Bei einer teilstationären Behandlung kommen die Patienten morgens zur Therapie in die Tagesklinik und gehen nachmittags wieder nach Hause. Damit ist der Tagesablauf mit einem Arbeitsalltag vergleichbar. Das bietet den Vorteil, dass der Kontakt zur Familie und zum heimischen Umfeld nicht völlig unterbrochen werden muss. Eine teilstationäre Behandlung lässt sich auch leichter mit häuslichen Verpflichtungen wie Kinderbetreuung vereinbaren.

In einer Tagesklinik können alle psychischen Störungen behandelt werden. Der Gesundheitszustand der Patienten sollte allerdings so stabil sein, dass sie ihren Alltag und den Weg zur Tagesklinik bewältigen können. Für Patienten mit fortgeschrittener Demenz, starken Entzugssyndromen und Psychosen sowie für akut selbstmordgefährdete Menschen eignet sich eine tagesklinische Behandlung nicht; sie benötigen eine vollstationäre Therapie in einer Klinik.

Das Behandlungskonzept einer Tagesklinik ist meist psycho- und soziotherapeutisch ausgerichtet; es gibt aber auch Tageskliniken, die sich auf bestimmte Störungsbilder oder Altersgruppen spezialisiert haben, z.B. gerontopsychiatrische Tageskliniken für ältere Menschen. Der überwiegende Anteil der Patienten sucht Tageskliniken auf, ohne zuvor in stationärer Behandlung gewesen zu sein. In Tageskliniken für Kinder und Jugendliche findet auch Schulunterricht durch eigene Lehrkräfte statt, der eng mit den individuellen Behandlungsprozessen abgestimmt ist.

Tageskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie im Land Bremen:

Tageskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie im Land Bremen:

Während eines stationären Klinikaufenthalts halten sich die Patienten über eine längere Dauer durchgehend in der Klinik auf. Dies ist vor allem am Anfang einer Therapie sinnvoll, um die meist psychisch schwer erkrankten und stark gefährdeten Patienten zu stabilisieren und vor den Reizen und Gewohnheiten ihres bisherigen sozialen Umfelds abzuschirmen, da diese die Beschwerden aufrechterhalten können. Ein stationärer Klinikaufenthalt ist meist die Vorbereitung für eine anschließende teilstationäre oder ambulante Weiterbehandlung oder Rehabilitation.

Für die Dauer des stationären Klinikaufenthalts wird ein Therapieprogramm entsprechend den individuellen Bedürfnissen der Patienten erstellt und mit diesen abgestimmt. Es umfasst z.B. psychotherapeutische Einzel- und Gruppenbehandlungen, Entspannungstechniken wie Autogenes Training und Yoga, medikamentöse Therapie, Ergo-, Tanz-, Bewegungs- und Musiktherapie sowie Beratung und Unterstützung durch Sozialarbeiter/innen mit Einbeziehung der Angehörigen und der gemeindepsychiatrischen Strukturen.

Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie bieten u.a. Erwachsenen mit Traumafolgestörungen, Depressionen, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline-Störung), somatoformen Störungen, Zwangsstörungen, bipolaren Erkrankungen, schizophrenen Störungen, Suchterkrankungen (Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit, Spielsucht usw.) sowie älteren Menschen mit Demenzerkrankungen, Altersdepression und wahnhaften Störungen umfangreiche Behandlungsangebote. Häufig sind einzelne Stationen innerhalb der Klinik auf die Behandlung bestimmter Erkrankungen spezialisiert. Geschützte Stationen dienen zur Behandlung von psychisch erkrankten Menschen, die sich oder andere gefährden könnten. Im Land Bremen gibt es vier Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie:

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie ist das Erkrankungs- und Behandlungsspektrum ähnlich, jedoch natürlich auf die verschiedenen Altersgruppen vom Vorschul- bis ins junge Erwachsenenalter zugeschnitten. Zur Therapie gehört auch die Unterstützung bei der Wiedereingliederung in die Familie, die Schule oder die Ausbildung. Die jungen Patienten werden, in Abstimmung mit dem individuellen Therapieplan, während ihres Klinikaufenthalts von Lehrkräften der Klinikschule unterrichtet. Im Land Bremen gibt es eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie:

In Kliniken für Psychosomatik und Psychotherapie werden Erwachsene behandelt, bei denen seelische Belastungsfaktoren von besonderer Bedeutung sind. Das Behandlungsspektrum umfasst im Wesentlichen depressive Störungen, Burnout, Angst-, Zwangs-. Ess-, Schmerz-, Persönlichkeits- und posttraumatische Belastungsstörungen sowie seelische Probleme bei der Verarbeitung einer schweren Erkrankung wie Krebs. Im Land Bremen gibt es eine Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie:

Nach einer psychiatrischen oder psychosomatischen Behandlung kann sich eine Rehabilitation anschließen, um die Therapieerfolge zu festigen und den Übergang ins Alltagsleben zu erleichtern. Ein Schwerpunkt ist die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation, die den Wiedereinstieg in eine berufliche Tätigkeit unterstützt. Die Patienten kommen gezielt für bestimmte Maßnahmen, die nach einem individuellen Rehabilitationsplan zusammengestellt sind, in das Reha-Zentrum – etwa zu Einzel- und Gruppengesprächen, zur Entspannungs- und Bewegungstherapie, Ergotherapie und zu Schulungen zur Gesundheitsförderung. Die Rehabilitation muss ärztlich verordnet werden. Im Land Bremen gibt es zwei ambulante Rehabilitationseinrichtungen, eine psychosomatische sowie eine psychiatrische mit dem Schwerpunkt Sucht: