Altersmedizin

Welche Patienten sind Geriatrie-Patienten?

Biologisches Alter

Nicht jeder alte Patient ist ein geriatrischer Patient. Nicht das Lebensalter („kalendarisches Alter“) ist entscheidend, sondern die Anhäufung von gleichzeitig auftretenden Problemen bei einem gealterten Organismus („biologisches Alter“). Geriatrische Patienten sind:

  • mehrfach erkrankt (multimorbide)
  • langwierig erkrankt (chronisch)
  • in der Beweglichkeit eingeschränkt
  • in den Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigt
  • in der Kommunikationsfähigkeit begrenzt
  • sowohl gesundheitlich als auch sozial belastet

Multimorbidität (Mehrfacherkrankungen)

Zwischen Alter und Erkrankung besteht ein enger Zusammenhang. So nehmen Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit steigendem Alter zu. In Zukunft wird vor allem die Zahl der nicht heilbaren chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Demenz oder Herzschwäche steigen. Je älter die Patienten, desto häufiger sind sie multimorbide, das heißt, sie leiden unter zwei oder mehreren Erkrankungen gleichzeitig und benötigen eine spezielle geriatrische Versorgung.

Patienten über 80 Jahre werden wegen der alterstypischen Anfälligkeit für verschiedene Erkrankungen generell als Geriatrie-Patienten betrachtet und behandelt – ebenso Patienten über 70 Jahre, die schon an zwei oder mehreren chronischen Erkrankungen leiden. Es können aber auch Patienten jüngeren Alters als Geriatrie-Patienten behandelt werden, insbesondere wenn demenzielle Erkrankungen wie Alzheimer oder ein Parkinson-Syndrom mit schweren Beeinträchtigungen vorliegen.