Schlaganfallversorgung

Frührehabilitation in der Stroke Unit

Die bei einem Schlaganfall entstandenen Schädigungen des Gehirns können durch gezielte und frühzeitig einsetzende Rehabilitations-Maßnahmen zum Teil „repariert“ werden. Das menschliche Gehirn ist in der Lage, durch den Schlaganfall verloren gegangene körperliche und geistige Fähigkeiten zumindest bis zu einem gewissen Grad neu zu erlernen. Daher sollte eine Frührehabilitation so bald wie möglich nach der Behandlung des akuten Schlaganfalls einsetzen – im besten Fall noch während der Monitoring-Phase. Dazu stehen in den Stroke Units hochqualifizierte Pflege- und Therapeuten-Teams zur Verfügung, z.B. für:

  • Physiotherapie: Bewegungsübungen, Aktivierung von gelähmten Körperpartien, Wiedererlangung des Körpergefühls, Haltungs- und Gangschulung
  • Logopädie: Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen
  • Ergotherapie: Training zur Wiedererlangung von Alltagsfähigkeiten wie Anziehen, Körperpflege, Benutzung von Hilfsmitteln
  • Neuropsychologie: Wahrnehmungs- und Gedächtnistraining, Schulung des räumlichen Sehens, der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit usw.

Anschlussbehandlung

Nach der Akutbehandlung ist meist eine Rehabilitations-Maßnahme zur weiteren Behandlung von Folgeschäden des Schlaganfalls erforderlich. Schon während des Aufenthalts in einer Stroke Unit wird vom Case Manager bzw. Sozialdienst die Anschlussbehandlung organisiert, z.B.:

  • Stationäre Rehabilitation
    Im Land Bremen sind verschiedene Abteilungen, Kliniken und Zentren auf die stationäre Rehabilitation von Schlaganfallpatienten spezialisiert, z.B.
    • Neurologische Frührehabilitation am Klinikum Bremen-Ost
    • Klinik für Geriatrie, Physikalische Medizin und Rehabilitation am Klinikum Bremen-Ost
    • Klinik für Geriatrie und Frührehabilitation am Klinikum Bremen-Nord
    • Medizinische Klinik III – Geriatrie des Klinikums Bremerhaven Reinkenheide
    • Neurologisches Rehabilitationszentrum Friedehorst, mit Schwerpunkt auf Rehabilitation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen; seit 2013 auch neurologische Rehabilitation von Erwachsenen
    • Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen, Zentrum für Geriatrie und Frührehabilitation
    • Darüber hinaus bieten zahlreiche Reha-Kliniken im näheren und weiteren Bremer Umland eine stationäre Rehabilitation von Schlaganfallpatienten an

  • Teilstationäre Rehabilitation in einer Tagesklinik
    Die oben genannten Kliniken und Zentren in Bremen und Bremerhaven bieten eine teilstationäre Rehabilitation an. Das heißt, dass die Patienten morgens zur Tagesklinik gebracht werden, dort am Rehabilitations-Programm teilnehmen und abends in ihr häusliches Umfeld zurückkehren. Dies setzt eine gewisse Fähigkeit zur Mobilität voraus.

  • Ambulante Rehabilitation
    Dem Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik schließt sich häufig noch eine ambulante Rehabilitation an. Bei Schlaganfällen mit nur leichteren Folgeschäden ist dies auch direkt nach dem Aufenthalt in der Stroke Unit möglich, sofern der Patient mobil genug ist. Der Patient besucht dann regelmäßig ein Zentrum für ambulante Rehabilitation oder eine Praxis für Physio-, Ergo-, Logotherapie usw., je nach Art der individuellen Folgeschäden. Auch einige Bremer Krankenhäuser, z.B. das DIAKO und das Rotes Kreuz Krankenhaus, bieten ambulante Rehabilitation an. Zur ambulanten Rehabilitation zählt auch die mobile Rehabilitation, bei der die Therapeuten zu den Patienten nach Hause oder in die Pflegeeinrichtung kommen, um dort die Rehabilitation durchzuführen. Sie ist besonders geeignet für Patienten, die ihre Wohnumgebung nicht oder nur unter hohem Aufwand verlassen können.